Busreisen und das Kontaktverbot

Reisegedanken von Bernd Herrmann – neandertours

Der Reisebusgast sieht zum Beginn mancher Reise im Osten die Sonne aufgehen, mal im Westen untergehen. Immer von verschiedenen Orten, nur in diesem Frühjahr nicht. Zu gerne wären die Gäste, wie auch das Busunternehmen Neandertours, auf die Osterreisen gefahren. Jedoch Corona machte allen einen Strich durch die Rechnung.

Busreisen sind etwas anderes als sich in den Flieger zu setzen und auf Mallorca in der Sonne zu liegen. Der Reiseform Fliegen ist nicht zu widersprechen. Auf Busreisen jedoch entwickeln sich regelmäßig Gemeinschaften auf Zeit. Kontakte werden geknüpft, viele entdecken gemeinsame Interessen welche über die Busreise hinfort dauern. Bei Stammgästen führt das immer wieder  dazu dass Sie sich, gerade  bei einem lokalen Unternehmen wie Neandertours, auch Privat treffen. Sei es der Besuch im Schrebergarten, man verabredet sich zum Straßenfest in Trills oder zum Weinfest in Gerresheim, zum gemeinsamen Fußball gucken oder zu Kaffee und Kuchen.

In Zeiten von Kontaktverboten schmerzt das die Busunternehmer, die oft als Familienunternehmen vor Ort, ganz nah am Gast „dran“ sind. Sie erfahren, über die Jahre hinweg, auch die weniger schönen Dinge im Leben. Sie denken an Ihre Gäste.  Sorgen sich jetzt mit den Gästen, welche an Ihre Liebsten daheim in Italien oder Spanien denken. Ein Anruf oder ein kurzes freundliches Gespräch auf der Straße sind Maßnahmen, die im weitesten Sinne einer Sozialpartnerschaft, ein wenig Aufmunterung bringen möchten.

Wie kommt diese Verbundenheit zustande? Wo ist der Unterschied zu Flugreisen?

Wie kommt es das auch immer mehr jüngere Menschen Busreisen buchen? Für Großbritannien ist das klar: selbst  Menschen der mittleren Altersstufe haben Respekt vor dem Linksverkehr, in Frankreich, Polen oder Italien ist es gegebenenfalls das Sprachproblem. Da ist der sprachgebildete Reiseleiter der „sichere“ Hafen. Doch die Gründe sind profaner. Blicken wir auf den Anfang einer Busreise: Nachdem die Gäste alle eingestiegen und die Koffer bis zum Zielort verstaut sind beginnt die Reise. Der Gast lehnt sich in seinen Sitz zurück, schlummert noch etwas,  liest ein Buch oder unterhält sich mit dem Nachbarn. Irgendwann zieht der Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee durch den Bus, welcher die erste Pause ankündigt. Oftmals ist es so das Stammgäste oder der Fahrer einen Kuchen mitgebracht haben, der dann bei einer Tasse Kaffee oder Tee genossen wird. Reisefreunde begrüßen sich, der Kontakt zu „neuen“ Gesichtern wird gesucht. Nach einer Weile fährt der Bus weiter. Gegen Mittag erregt wieder ein Duft die Aufmerksamkeit der Nase. Die Würstchenpause deutet sich an. Für viele Gäste das erste Glanzlicht einer Busreise. In den frischen Brötchen, welche der Fahrer morgens beim Bäcker geholt hat, schmecken Sie irgendwie besonders gut. Der Einstieg in eine schöne Busreise ist gelungen!

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Herrmann